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Graft-versus-Host-Disease

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(Abk.: GvHD) Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung
Reaktion des Transplantates gegen den Empfänger. Das mit einer Fremdspende (z.B. Stammzellen) transplantierte Immunsystem des Spenders kann die Körperzellen des Empfängers als fremd erkennen und dagegen reagieren. Es handelt sich damit um eine umgekehrte Abstoßungsreaktion, siehe „Graft-versus-Host-Reaktion“. Man unterscheidet die akute GvHD in unterschiedlichen Schweregraden (Grad 1-4) von der chronischen GvHD (begrenzte und ausgedehnte Form). Die akute Form beobachtet man in den ersten 2-3 Monaten nach Transplantation, später findet man die chronische Form. Die chronische Form geht oft aus der akuten Form hervor, sie kann aber auch de novo auftreten. An der Haut manifestiert sich die akute GvHD wie ein Sonnenbrand (Rötung, Juckreiz, Hautabschilferung), an den Schleimhäuten kann es zu Entzündungen kommen, an der Leber äußert sie sich wie eine Gelbsucht mit einem Anstieg der Leberwerte und des Gallenfarbstoffes im Blut. Die akute GvHD des Darmes äußert sich in unterschiedlich starkem Durchfall und krampfartigen Bauchschmerzen. In schweren Fällen kann es zu einem Versagen der betroffenen Organe kommen. Zur Therapie werden immunsuppressiv wirksame Medikamente verabreicht (Ciclosporin A, Kortison, Mycophenolatmofetil, ATG).

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