MPN-Lexikon
Wir danken der Deutschen Leukämie- & Lymphom-Hilfe (DLH) für die Zusammenarbeit beim Erstellen dieses Lexikons.
- Abwehrsystem
- Immunsystem. System, das den Körper in die Lage versetzt, Infektionen abzuwehren und das ihn befähigt, zwischen eigenem und fremdem Gewebe zu unterscheiden. Es besteht aus bestimmten weißen Blutkörperchen, Antikörpern, der Thymusdrüse hinter dem Bru
- adjuvant
- die Wirkung zusätzlich unterstützend
- AG
- Abk. für Anagrelide, z.B. Xagrid, Agrelin oder Agrylin
- akut
- plötzlich auftretend, schnell verlaufend
- Akute Myeloische Leukämie
- siehe Leukämie
- allogen
- fremd (Ggs: autolog)
Bei der allogenen Knochenmarktransplantation erhält der Patient Knochenmark von einem fremden Spender, d.h. von einer anderen Person, dessen Gewebsmerkmale zu seinen eigenen passen müssen.
- allogene Transplantation
-
Transplantation von einem verwandten oder einem unverwandten Spender auf Empfänger, im Gegensatz zur autologen Transplantation (Eigenspende). Voraussetzung für eine allogene Transplantation ist, dass die Gewebemerkmale von Spender und Empfänger weitgehend übereinstimmen.
- Allopurinol
- Medikament zur Hemmung eines harnsäureproduzierenden Enzyms
- Anagrelid
- Anagrelid verringert die Anzahl der im Knochenmark gebildeten Blutplättchen und auf diesem Weg die Zahl der im Blut zirkulierenden Blutplättchen wieder auf ein normales Maß.
- Anämie
-
durch Verminderung der roten Blutkörperchen verursachter Zustand. Rote Blutkörperchen enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin (Hb), durch den sie in der Lage sind, Sauerstoff zu binden und im Körper zu verteilen. Durch Sauerstoffmangel wird das Leistungsvermögen stark herabgesetzt. Symptome einer Anämie sind Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Schwäche, Schwindel und Kopfschmerzen. Ausgehend vom Hb-Wert werden unterschieden: milde Anämie (10-12 g/dl), mittelgradige Anämie (8-10 g/dl), schwere Anämie (< 8 g/dl).
- Anamnese
- Krankheitsgeschichte, Entwicklung von Symptomen
- Anästhesie
- Betäubung vor einem operativen Eingriff
- Angiogenese
- Blutgefäßneubildung; wachsende Tumore regen die Angiogenese an, um ihren Nährstoff- und Sauerstoffbedarf sicherzustellen.
- Anschlussheilbehandlung
-
Stationärer Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik im unmittelbaren (oder zeitlich auf wenige Wochen begrenzten) Anschluss an den Krankenhausaufenthalt.Während der AHB sollte der Patient lernen, mit den therapiebedingten Problemen – wozu auch die Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit gehört – zurechtzukommen.
- Anti-T-Zell Globulin
- auch ATG oder Antilymphozytenserum, tierisches Immun- bis Hyperimmunserum, gewonnen nach Immunisierung von Kaninchen oder Pferd durch gereinigte Lymphozyten des Menschen
Es bewirkt beim Empfänger v.a. durch „Suppression“ der zirkulierenden T-Lymphozyten eine Abnahme der Lymphozytenzahl (Lymphozytopenie). Die Anwendung erfolgt z.B. zur Hemmung der zellulären Transplantatabstoßung. Bei der Stammzelltransplantation wird es zur Prophylaxe und Therapie von Abstoßung und Graft-versus-Host Erkrankung verabreicht.
- Antibiotikum
- Medikament mit abtötender Wirkung gegen Bakterien.
Es dient der Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten. Es besteht aus natürlich oder chemisch veränderten Stoffwechselprodukten von Bakterien oder niederen Pilzarten, die auf bestimmte Krankheitserreger wachstumshemmend oder abtötend wirken. Wichtige A. sind Penicilline, Streptomycine, Chloramphenicol, Tetracycline.
- Antigen
- jede Substanz, die von außen kommt und dem Körper „fremd“ erscheint. Regt das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern an.
- Antihistaminika
- Definition:
Mittel, die die Wirkung des Histamins (Gewebshormon) abschwächen, welches bei allergischen Reaktionen mitwirkt; wirkt bei MPD-Erkrankungen in einigen Fällen gegen den Juckreiz, der vor allem bei PV auftritt.
- Antikörper
- Definition: siehe „monoklonaler Antikörper“
- Antilymphozytenserum
- Blutserum, das gegen menschliche Lymphozyten gerichtete Antikörper enthält.
Es wird von Tieren gebildet, denen gereinigte menschliche Lymphozyten gespritzt wurden. Es wirkt v.a. gegen T-Lymphozyten und vermindert so die von diesen vermittelte spezifische, zelluläre Abwehr (Immunsystem). Dieser Effekt wird zur Unterdrückung von Abstoßung von Transplantaten oder in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen genutzt.